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Was ist Geld? Das weiß jeder? Weißt du auch, was Zigaretten & Gold damit zu tun haben?

Aktualisiert: 20. Apr. 2023

Eigentlich eine einfache Frage! Was ist Geld? Wir gehen der Sache auf den Grund

Geld ist der "Basislayer" bzw. das Fundament unseres Handelns und Zusammenlebens.


Schauen wir mal, was die Bundesbank zur Funktion von Geld schreibt: Geld dient in erster Linie als Tausch- oder Zahlungsmittel. Ware gegen Ware zu tauschen ist umständlich. Ohne Geld wären lange Tauschketten nötig, bis jeder das bekommt, was er braucht, z. B.: Eier in Papier, Papier in Brot, Brot in eine Wasserflasche ... Geld erleichtert den Handel, da jede Ware direkt gegen Geld getauscht werden kann.


Geld hat für uns also einen elementaren Nutzen: Es soll ein möglichst wertstabiles Tauschmittel sein. Warum ist die Wertstabilität für uns so wichtig?


Hier ein Beispiel: Du mähst heute für deinen Nachbarn eine Stunde den Rasen. Bei diesem Prozess setzt du physikalische Energie frei, um den Rasen zu kürzen. Er gibt dir dafür 20 Euro. Damit hatte das freisetzen deiner physikalischen Energie und die Aufwendung deiner Lebenszeit in dieser Stunde einen Wert von 20 Euro. Diese kannst du nun in Form des Geldes für zukünftige Anschaffungen speichern. Geld ist also ein Wertspeicher! Damit das Verhältnis von Geld zu physikalischer Leistung im Einklang ist, wurden Zentralbanken geschaffen. Sie überwachen den Geldbestand. Wenn eine Zentrale Identität jetzt aber plötzlich mehr Geld erschafft, ohne dass diesem Prozess eine reale physikalische Leistung voranging, was passiert dann? Dein Geld verliert an Wert! Und somit auch deine Leistung! Ein Jahr nachdem du den Rasen deines Nachbarn gemäht hast, ist die Arbeitszeit die du in Form deines Geldes speichern wolltest plötzlich nur noch 18 Euro wert. In diesem Szenario würde man dann von 10% Inflation sprechen. Doch was kann man dagegen tun? Schauen wir uns zuerst mal die Geschichte des Geldes an.

Geschichte des Geldes



Wir alle können entscheiden, welches Geld wir nutzen. Das haben Menschen über Jahrtausende nicht anders gemacht:

Tauschhandel: Los ging es mit Tauschhandel ca. 10.000 Jahre vor Christus. Menschen wurden sesshaft und handelten mit den Waren, die sie herstellten. Doch dieser Handel war umständlich. Ein Fischer konnte ein Boot kaum in Form von Fischen zahlen, da diese schnell verderben und viele von ihnen im Tausch gegen ein Boot fällig würden. Für eine komplexer werdende Ökonomie ist diese Form also nicht praktikabel gewesen. Übrigens gibt es bis Heute Tauschgeld! In Gefängnissen wird bis heute mit einem seltenen Gut gehandelt: Zigaretten! Sie sind schwer zu bekommen und dienen damit als Wertspeicher.


Primitivgeld:

Weiter ging es mit dem sogenannten Primitivgeld. Das waren vorwiegend seltene Dinge wie Muscheln, Perlen etc. Für die jeweiligen Güter wurden dann werte festgelegt und diese konnten z.B. in Muscheln eingetauscht werden. Schwierig wurde es, wenn sich rausstellte, dass das Tauschmittel doch nicht so selten wie erhofft war. Diese Form des Geldes wurde teilweise in Asien und Afrika noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet.



Metalle: Metalle wurden bereits in der Bronzezeit (2200 - 800 v. Chr.) als Geld verwendet. Hier wurden seltene Metalle als Tauschmittel eingesetzt. Da man einen verhältnismäßig hohen Aufwand leisten musste um an diese Metalle zu gelangen, eigneten sie sich gut als Geld. Ein Problem war jedoch das Abwiegen bei jeder Transaktion. Zudem musste man Metallstücke (Klumpen) oftmals bei Transaktionen teilen, was zeitaufwendig und wenig komfortabel war. Ein großer Schlüssel zum Erfolg dieser Art des Geldes war die Etablierung von Mathematik um 3100 v. Chr.

Münzgeld: Die Entstehung von Münzgeld entwickelte sich über einen längeren Zeitraum. Es begann mit Silberbarren im antiken Kappadokien ca. 2250 v. Chr. Hier wurden erstmals geprägte Barren mit einem garantierten Gewicht und Feingehalt hergestellt. Ab ca. 700 v. Chr. wurden kleinere Münzen aus einer Gold-Silber-Legierung hergestellt. Diese waren handlicher und wogen zwischen 3 - 8 Gramm. Die vorherrschende Recheneinheit war damals die "Drachme". Das war eine Handvoll Getreide. Über das griechische und römische Reich hinweg entwickelte sich Geld immer weiter. Es wurden Motive auf die Münzen geprägt und Münzen erhielten verschiede Wertigkeiten. Dies erleichterte den Handel ungemein und gab den Herrschern mehr Macht. Bis ins Mittelalter entwickelte sich die Prägekunst weiter fort. Dort wurden vorwiegend für größere und komplexere Geschäfte Goldmünzen verwendet. In China nutze man zu der Zeit bereits Papiergeld und Münzen mit Loch in der Mitte, die man am Körper als Kette auffädeln konnte.


Probleme gab es auch schon früher - Die Preisrevolution in Europa

Das 16. und 17. Jahrhundert war von der Preisrevolution geprägt. Dies war ein europaweiter Verfall der Kaufkraft. Auslöser war wie so oft ein Überangebot an Zahlungsmitteln. Die damaligen Zahlungsmittel waren Gold und Silber. Wegen der spanischen Kolonien in Übersee stiegen das verfügbare Gold und Silber schneller an als verfügbare Güter wie Weizen und Rinder. Zudem wurde die Metallgewinnung immer effektiver. Aber es gab auch Münzverschlechterungen infolge von Zahlungsschwierigkeiten von Regierungen. Herrscher senkten in Zeiten von erhöhtem Finanzbedarfs bewusst den Gold- und Silberanteil in ihren Münzen. Das alles führte zu stark steigenden Preisen. Dieses Phänomen erleben wir immer wieder in Zyklen. Egal ob im alten Rom oder in anderen Epochen, wenn den zentralen Identitäten das Geld nicht mehr ausreichte, erschufen sie einfach mehr, indem sie den Goldanteil reduzierten.

Was ist also der Zweck von Geld?

Zweck von Geld: Alle Geldsysteme der Vergangenheit und Gegenwart dienen diesem Zweck: Speicherung und Eintauschbarkeit von erbrachter Arbeits- / Dienstleistung. Vertrauen in Geld: Letztlich ist ein Geld nur dann wertvoll, wenn es die breite Masse an Menschen akzeptiert und dem angegebenen Wert vertraut. Die Frage ist also: Warum vertrauen wir unserem Geld? Weil es wertstabil ist! Also ist die wichtigste Funktion von Geld die Wertstabilität. Wenn zentrale Identitäten nun aber den Wert des Geldes verschlechtern, indem sie immer mehr Geldmenge erschaffen, schmälert das nicht nur das Vertrauen, sondern auch den realen Wert und das Vermögen eines jeden einzelnen. Das schreibt die Deutsche Bundesbank, die wir sehr schätzen, zu dem Thema: ...Geld muss aber vor allem auch als Wertaufbewahrungsmittel funktionieren, also über längere Zeit seinen Wert behalten. So kann man es aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt für einen Einkauf nutzen. Um als Wertspeicher zu dienen, muss Geld haltbar und wertbeständig sein. Die Besitzer von Geld müssen darauf vertrauen, dass sie sich für ihr Geld zu einem späteren Zeitpunkt noch genau so viel kaufen können wie heute. Die Kaufkraft des Geldes muss also erhalten bleiben...


Ist Bitcoin die Lösung?



Es würde zu weit führen, den Bitcoin jetzt als sofort funktionierende Lösung ins Spiel zu bringen. Der Bitcoin in seiner aktuellen Form ist noch nicht einfach genug nutzbar um ihn als funktionierenden Ersatz für aktuelle Geldsysteme zu etablieren. Aber die Adaption schreitet unaufhaltsam voran und der Bitcoin hat zwei wichtige Eigenschaften, die noch kein anderes Geldsystem zuvor hatte, selbst Gold in seiner Jahrhunderte alten Tradition nicht:


1. Er ist dezentral! Das bedeutet er wird nicht von einer zentralen Identität wie EZB oder FED kontrolliert.


2. Überprüfbare Knappheit! Der Bitcoin ist auf 21 Millionen Stück limitiert. Das kann jeder Nutzer weltweit zu jederzeit überprüfen. Und das beste: Theoretisch kann dies keiner mehr verändern, wenn es nicht alle Netzwerkteilnehmer zulassen. Ein so basisdemokratisches Geld wie Bitcoin hat die Welt bisher noch nicht gesehen. Das ist wohl auch der Grund, warum sich viele noch nicht vorstellen können, was Bitcoin alles gutes für unser Zusammenleben bereithalten kann. Wir stehen womöglich am Anfang einer neuen Epoche die unter anderem durch den Bitcoin geprägt werden könnte. Und wer weiß, vielleicht schreibt in 100, 500 oder 1000 Jahren mal jemand einen Blog und wird dem Bitcoin einen extra Absatz in seiner Aufstellung "Geschichte des Geldes" spendieren.




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